Sun. Jun 8th, 2025

Nach seiner Niederlage im zweiten Wahlgang der rumänischen Präsidentschaftswahl erhebt der nationalistische Kandidat George Simion schwere Vorwürfe: Am Dienstag kündigte er offiziell an, beim Verfassungsgericht Rumäniens eine Beschwerde gegen das Wahlergebnis einzureichen. Simion verlor die Stichwahl gegen den proeuropäischen Bukarester Bürgermeister Nicusor Dan, der als künftiger Präsident die prowestliche Ausrichtung des Landes stärken will.

„Ich fordere offiziell die Annullierung der rumänischen Präsidentschaftswahlen“, schrieb Simion auf der Plattform X (ehemals Twitter). Als Grund nannte er eine mutmaßliche „Einmischung staatlicher und nichtstaatlicher Akteure aus dem Ausland“.

Für besondere Brisanz sorgt die Einmischung des russischen Unternehmers und Telegram-Gründers Pavel Durov. Dieser warf am Wahlabend dem Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE vor, versucht zu haben, Einfluss auf die Wahl in Rumänien zu nehmen. Die französische Regierung wies die Anschuldigungen umgehend zurück und sprach von „haltlosen Behauptungen“.

Trotz fehlender konkreter Beweise ruft Simions Schritt Sorgen um die politische Stabilität in Rumänien hervor – einem Land, das als strategisch wichtiger EU-Partner an der Ostflanke der NATO gilt. Beobachter befürchten eine Destabilisierung durch Desinformation und äußeren Druck, insbesondere in einem geopolitisch angespannten Umfeld.

Nicusor Dan, der klare Wahlsieger, rief unterdessen zur Ruhe auf und betonte die Notwendigkeit, demokratische Institutionen zu respektieren.

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