Fri. May 23rd, 2025

Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag überraschend erklärt, dass er bereit sei, sein Amt niederzulegen, wenn dies den Frieden in der Ukraine garantieren würde. Zudem deutete er an, dass sein Rücktritt im Gegenzug für eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine stehen könnte.

„Wenn mein Rücktritt der Ukraine Frieden bringt, bin ich bereit. Ich kann dies gegen den NATO-Beitritt eintauschen“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Kiew. Seine Worte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die USA wenig Hoffnung auf eine baldige Aufnahme der Ukraine in die Allianz machen. Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte kürzlich betont, dass ein NATO-Beitritt Kiews derzeit „unrealistisch“ sei. Selenskyj warnte bereits vor Wochen, dass sein Land ohne eine NATO-Perspektive seine Armee massiv ausbauen müsse.

Eskalation zwischen Trump und Selenskyj

Selenskyjs Äußerungen erfolgen vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen ihm und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Trump hatte Kiew zuletzt beschuldigt, den Krieg selbst verlängert zu haben, und gleichzeitig eingeräumt, dass Russland das Land völkerrechtswidrig angegriffen habe. Dennoch gibt er Selenskyj und dem aktuellen US-Präsidenten Joe Biden eine Mitschuld am Fortbestehen des Konflikts.

Als Selenskyj diese Aussagen als „Desinformation“ bezeichnete, konterte Trump mit der Behauptung, Selenskyj sei ein „Diktator“. Diese Rhetorik sorgt für Unruhe in Europa, wo man befürchtet, dass eine mögliche Rückkehr Trumps ins Weiße Haus die westliche Unterstützung für die Ukraine schwächen könnte. Selenskyj reagierte diplomatisch: „Für Emotionen ist hier kein Platz. Ich setze auf Pragmatismus.“

Heftige russische Angriffe und wirtschaftliche Verhandlungen

Während die diplomatische Krise anhält, erlebt die Ukraine den schwersten Luftangriff seit Beginn der Invasion. In der Nacht zum Sonntag feuerte Russland 267 Drohnen auf ukrainische Städte ab – die meisten seit Beginn des Krieges. Dabei kam mindestens eine Person ums Leben.

Gleichzeitig laufen Verhandlungen zwischen Kiew und Washington über den Zugang zu seltenen Rohstoffen. Die USA wollen sich langfristige Lieferrechte sichern, während die Ukraine auf weitere militärische Unterstützung hofft. „Wir dürfen keine Schwächung dieser Hilfe riskieren“, betonte Selenskyj.

Der Ausgang dieser Verhandlungen könnte entscheidend für die Zukunft der Ukraine sein – sowohl militärisch als auch wirtschaftlich.

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