Sun. Jun 8th, 2025

Am Dienstagabend ereignete sich eine weitere Tragödie im Ärmelkanal: Eine Frau und ihr Kind kamen bei dem Versuch ums Leben, mit einem überfüllten Schlauchboot von Calais aus nach Großbritannien zu gelangen. Dies bestätigten die französischen Behörden gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Damit steigt die Zahl der Todesopfer im französisch-britischen Grenzgebiet innerhalb der letzten zehn Tage auf fünf.

Ein Schiff der französischen Marine reagierte auf einen Notruf der etwa 85 Passagiere an Bord des Schlauchboots. Beim Eintreffen fanden die Einsatzkräfte zehn Personen in kritischem Zustand vor, die in medizinische Obhut genommen wurden. Zwei weitere, eine Frau und ein Kind, konnten nur noch tot geborgen werden. Das Boot setzte seine gefährliche Überfahrt trotz der Tragödie fort.

Bereits am Montag wurde ein weiterer Todesfall nach dem Auseinanderbrechen eines überladenen Boots gemeldet, eine Person galt als vermisst. Am Sonntag, dem 11. Mai, starb ein Migrant bei einem weiteren Bootsunglück an der nordfranzösischen Küste, mehrere weitere wurden verletzt.

Seit Jahresbeginn sind somit mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, die versuchten, auf kleinen, oft überfüllten Booten Großbritannien zu erreichen. 2023 forderten diese gefährlichen Überfahrten insgesamt 78 Todesopfer – der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2018, als die Zahl der Fluchtversuche über den Ärmelkanal deutlich anstieg.

Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke warnen seit Jahren vor den katastrophalen Zuständen und fordern sichere Fluchtwege und strukturierte Asylverfahren.

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