Jerusalem – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Donnerstag erklärt, dass die Rückführung der aus dem Gazastreifen entführten Geiseln zwar von großer Bedeutung sei, jedoch nicht die oberste Priorität habe. Das Hauptziel der laufenden Militäroperation bleibe der Sieg über die militante Organisation Hamas. Das berichtet die Nachrichtenagentur DPA.
Netanjahus Aussage sorgte für Empörung bei den Angehörigen der Geiseln, die fordern, dass die Rückkehr ihrer Liebsten an erster Stelle stehen müsse.
Seit dem Angriff palästinensischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden insgesamt 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Laut israelischer Armee befinden sich derzeit noch 59 Geiseln in der Gewalt der Hamas, darunter sind 35 vermutlich bereits tot.
Bilanz der Geiselbefreiungen
„Wir haben bisher 147 Geiseln lebend zurückgebracht, insgesamt 196“, erklärte Netanjahu bei einer Rede zum Unabhängigkeitstag in Jerusalem. „Es gibt noch 24 weitere, die am Leben sind, insgesamt werden noch 59 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Wir wollen sowohl die Lebenden als auch die Toten zurückholen. Das ist ein sehr wichtiges Ziel, aber das höchste Ziel ist der Sieg über unsere Feinde – und den werden wir erreichen“, betonte der Premier.
Netanjahus Rede unterstreicht die schwierige Balance zwischen militärischen Zielen und humanitären Verpflichtungen, die Israel derzeit zu bewältigen hat.
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