Zagreb/Paris – Der kroatische Präsident Zoran Milanović hat am Donnerstag bekräftigt, dass kroatische Soldaten nicht in die Ukraine entsendet werden, selbst im Falle eines Friedensabkommens mit Russland. Sein Hauptargument: der Schutz kroatischer Interessen.
Die Aussage erfolgte während eines Treffens europäischer Spitzenpolitiker in Paris, das der Stärkung der Sicherheit der Ukraine gewidmet war. Auf dem Gipfel wurde über Sicherheitsgarantien für Kiew sowie mögliche militärische Unterstützungsmaßnahmen durch eine sogenannte „Koalition der Willigen“ diskutiert.
„Ein kroatischer Soldat wird nicht aufgrund irgendeines Abkommens in die Ukraine gehen – das ist absolut ausgeschlossen“, erklärte Milanović entschieden.
Er fügte hinzu, dass die Grundvoraussetzungen für eine solche Mission – ein Friedensvertrag und die Zustimmung Russlands – nicht gegeben seien. Daher sei ein kroatischer Militäreinsatz auf ukrainischem Boden nicht denkbar.
Kritik, aber auch Unterstützung
Obwohl Milanović in der Vergangenheit kritisch gegenüber militärischer Hilfe war, hat Kroatien bereits erhebliche Unterstützung geleistet – darunter mehrere Hundert Millionen Euro sowie militärische Ausrüstung wie Helikopter.
Wie das Nachrichtenportal aktualisiertenachrichten.de berichtet, verfügt der Präsident als Oberbefehlshaber der Streitkräfte über Einfluss in außenpolitischen Fragen, auch wenn seine direkte Macht begrenzt ist.
Premierminister Andrej Plenković sagte in Paris, dass Kroatien weiterhin solidarisch zur Ukraine stehe, allerdings ohne die Entsendung von Truppen zu planen. Viele Teilnehmer des Gipfels hätten ähnliche Positionen vertreten.
Politische Spannungen in Kroatien
Milanovićs Haltung sorgt regelmäßig für politische Kontroversen. Kritiker werfen ihm prorussische Tendenzen vor und sehen in seinen Äußerungen eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit Kroatiens in der EU und der NATO.
Milanović weist diese Vorwürfe entschieden zurück und betont, dass sein Handeln stets dem nationalen Interesse Kroatiens diene. Trotz der Kritik gilt er laut Umfragen als einer der beliebtesten Politiker des Landes.
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