Die kanadische Regierung hat in einem aktualisierten Reisehinweis ihre Bürgerinnen und Bürger vor verschärften Sicherheitsmaßnahmen bei der Einreise in die Vereinigten Staaten gewarnt – insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle elektronischer Geräte. Diese Entwicklung wirft Fragen zum Schutz der Privatsphäre auf und unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Datensicherheit an internationalen Grenzen.
Elektronische Geräte im Fokus: Smartphones und Laptops können beschlagnahmt werden
Wie aus dem überarbeiteten Reisehinweis auf der offiziellen Website der kanadischen Regierung hervorgeht, sollten Reisende bei der Einreise in die USA mit intensiven Kontrollen rechnen. Amerikanische Grenzbeamte verfügen über weitreichende Befugnisse zur Entscheidung über die Einreise – einschließlich der Kontrolle, Beschlagnahmung oder Kopie des Inhalts elektronischer Geräte wie Smartphones und Laptops.
„Die US-Behörden setzen Einreisebestimmungen streng durch. Es ist mit umfassenden Kontrollen zu rechnen, einschließlich der Durchsuchung elektronischer Geräte. Halten Sie sich an die Vorschriften und kooperieren Sie mit den Grenzbeamten. Wird Ihnen die Einreise verweigert, kann es zu einer vorübergehenden Inhaftierung bis zur Rückführung kommen“, heißt es auf der Website.
Datenschützer raten zu Vorsicht
Experten für Einwanderungs- und Datenschutzrecht raten kanadischen Reisenden, sich im Vorfeld über die Befugnisse der Grenzbehörden zu informieren und abzuwägen, wie viel Eingriff in die Privatsphäre sie akzeptieren möchten. Einige empfehlen, ein Ersatzgerät mitzuführen und das Hauptgerät zu Hause zu lassen, wie der Sender CBC berichtet.
Im Gegensatz zu innerstaatlichen Ermittlungsbehörden in den USA benötigen Grenzbeamte laut CBC keine richterliche Anordnung, um elektronische Geräte zu durchsuchen. Sie dürfen auch ohne Zustimmung Social-Media-Inhalte einsehen oder den gesamten Speicherinhalt kopieren.
Adam Schwartz von der Electronic Frontier Foundation (EFF) in San Francisco erklärte: „Für viele Menschen ist das Smartphone ein Fenster zur Seele – mit privaten Nachrichten, Kalenderdaten und persönlichen Informationen. Deshalb wollen viele ihre Daten besonders schützen.“
Ablehnung der Kontrolle kann Konsequenzen haben
Obwohl Reisende eine Durchsuchung ihrer Geräte ablehnen können, riskieren sie damit die Einreiseverweigerung. Die Beamten dürfen in diesem Fall das Gerät beschlagnahmen und versuchen, es selbst zu entsperren – oder den Betroffenen stundenlang festhalten.
„Bevor man an der Grenze steht, sollte man sich genau überlegen, wie viel Privatsphäre man aufgeben möchte“, so Schwartz.
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