Als Reaktion auf die wachsende öffentliche Empörung über wirtschaftliche Ungleichheit hat Irans Präsident Masoud Pezeshkian Vizepräsident Shahram Dabiri entlassen, nachdem Einzelheiten über dessen luxuriösen Urlaub in der Antarktis bekannt wurden. Die Entlassung erfolgt in einer Zeit, in der der Iran unter Hyperinflation und schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen leidet – und wirft Fragen über Verantwortung und Privilegien in der Regierung auf.
Luxusurlaub löst Empörung aus
Kürzlich veröffentlichte Bilder in den sozialen Medien zeigten Dabiri und seine Ehefrau an Bord des Luxus-Kreuzfahrtschiffs Plancius, das unter niederländischer Flagge fährt und Antarktisexpeditionen ab ca. 3.800 € pro Person für eine achttägige Reise anbietet. Die Fotos verbreiteten sich rasch und sorgten in einem Land, in dem Millionen Menschen kaum das Nötigste zum Leben haben, für heftige Kritik.
In einem offiziellen Schreiben betonte Präsident Pezeshkian die Schwere des Vorfalls:
„Im Kontext des starken wirtschaftlichen Drucks auf die Bevölkerung sind luxuriöse Urlaube von Amtsträgern – selbst wenn sie privat finanziert sind – weder gerechtfertigt noch akzeptabel.“
Dabiri, der im August zum Vizepräsidenten ernannt wurde, geriet schnell ins Kreuzfeuer der Kritik, als viele Iraner ihre Wut über die wahrgenommene Arroganz und Abgehobenheit der Elite äußerten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA soll die Reise möglicherweise vor seiner offiziellen Ernennung stattgefunden haben – doch der öffentliche Druck war zu groß, um ihn zu ignorieren.
Wirtschaftliche Krise verschärft sich
Pezeshkian, der sich zur Wiederbelebung der angeschlagenen iranischen Wirtschaft verpflichtet hat, sieht sich zunehmenden Herausforderungen gegenüber. Im März wurde der iranische Wirtschaftsminister vom Parlament abgesetzt, nachdem die Landeswährung dramatisch eingebrochen war und die Inflation stieg. Am selben Tag, an dem Dabiri entlassen wurde, erreichte der Rial laut Associated Press ein neues Rekordtief von 1.043.000 Rial pro US-Dollar.
Diese wirtschaftlichen Rückschläge verstärken die öffentliche Kontrolle über Amtsträger – insbesondere jene, die als abgehoben oder privilegiert wahrgenommen werden.
Ein Warnsignal an die Politik
Der Vorfall unterstreicht das wachsende Bedürfnis nach Transparenz und Verantwortlichkeit innerhalb der iranischen Führung. Pezeshkians rasches Eingreifen dürfte als Signal an die Bevölkerung gelten, dass seine Regierung den Ernst der Lage erkennt – und ernsthaft bemüht ist, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.
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