Deutschland hat im Jahr 2024 erneut mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug das Haushaltsdefizit 118,8 Milliarden Euro – 15 Milliarden mehr als im Vorjahr. Dies entspricht 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und bleibt damit knapp unter der EU-Obergrenze von drei Prozent.
Besonders betroffen ist der Bund, auf den 62,3 Milliarden Euro des Defizits entfallen. Während die Steuereinnahmen um 30,5 Milliarden Euro stiegen, verschlechterte sich die finanzielle Lage der Länder, Kommunen und der Sozialversicherung. Letztere wies 2024 ein Minus von 10,6 Milliarden Euro aus – ein drastischer Umschwung gegenüber dem Vorjahresüberschuss von neun Milliarden Euro.
Steigende Staatsausgaben belasten den Haushalt
Die Staatsausgaben erhöhten sich um 5,3 Prozent auf 2,13 Billionen Euro. Besonders stark stiegen die Zinsausgaben (+24,2 Prozent) sowie die Sozialleistungen (+7 Prozent), insbesondere für Renten, Pensionen und Pflege. Auch die Kosten für Krankenhäuser, Medikamente und soziale Hilfen legten zu.
Ein Lichtblick war der Rückgang der Subventionen um 35,6 Prozent, vor allem wegen des Auslaufens der Energiepreisbremsen Ende 2023. Dennoch bleibt die finanzielle Lage angespannt, insbesondere durch die wirtschaftliche Unsicherheit und den steigenden Verteidigungsetat.
Schuldenbremse erneut in der Kritik
Angesichts der wachsenden Staatsverschuldung wird die Debatte um eine Lockerung der Schuldenbremse immer lauter. Doch für eine Änderung der im Grundgesetz verankerten Regel ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag nötig – eine Herausforderung angesichts der politischen Uneinigkeit.
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