In Griechenland haben die Behörden einen 59-jährigen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, militärisches Material im strategisch wichtigen Hafen Alexandroupoli für Russland ausspioniert zu haben. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde der Mann, ein griechischer Staatsbürger georgischer Herkunft, bereits am Dienstag verhaftet und am Freitag einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Laut Angaben der Polizei gestand der Verdächtige, auf Anweisung einer anderen Person Fotos und Videos von militärischen Transporten gemacht und das Material über eine verschlüsselte App weitergeleitet zu haben. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber AFP, dass es sich dabei um militärische Ausrüstung gehandelt habe, die für die Ukraine bestimmt war. Dies werde auch durch die Inhalte seines beschlagnahmten Mobiltelefons bestätigt.
Der Mann soll früher in der russischen Armee gedient haben und vermutlich von einem Mittelsmann im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes GRU rekrutiert worden sein. Griechische Medien berichten, dass es sich bei diesem Mittelsmann um einen in Litauen lebenden Georgier handeln soll.
Der Hafen Alexandroupoli nahe der türkischen Grenze hat eine strategische Bedeutung, insbesondere für die USA. Er dient als zentraler Umschlagplatz für militärische Ausrüstung in Richtung Osteuropa im Rahmen eines Verteidigungsabkommens. Griechenland, das trotz traditioneller Verbindungen zu Russland seit Beginn der Invasion die Ukraine unterstützt, betrachtet den Fall als ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Der Vorfall unterstreicht die wachsenden Spannungen in Europa und die Sorge um russische Spionageaktivitäten in NATO-Ländern. Experten warnen vor einer zunehmenden Verwundbarkeit strategischer Infrastruktur durch hybride Bedrohungen.