Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau hat am Freitag eindringlich vor der Verbreitung gefälschter Opferbilder auf sozialen Medien gewarnt. Auf mehreren Facebook-Seiten, darunter eine mit dem Namen „Geschichte der 90er“, tauchten in den letzten Tagen Kurzbiografien und Bilder vermeintlicher KZ-Opfer auf – viele davon durch künstliche Intelligenz (KI) erstellt und historisch nicht belegt.
„Die Erstellung fiktiver Identitäten oder KI-generierter Porträts realer Opfer ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung und stellt eine Form der Geschichtsfälschung dar,“ erklärte Pawel Sawicki, Sprecher des Museums. Die Einrichtung nutzt seit Jahren ihre offiziellen Kanäle, um mit authentischen Fotos, Namen und Lebensgeschichten an die mehr als eine Million Menschen zu erinnern, die zwischen 1940 und 1945 in Auschwitz-Birkenau ermordet wurden.
Das Museum verurteilte die Verwendung von KI-Bildern scharf und appellierte an Plattformen wie Facebook, gegen solche Inhalte vorzugehen. Die Manipulation sensibler historischer Fakten gefährde nicht nur das Gedenken an die Opfer, sondern schwäche auch die kollektive Erinnerung an den Holocaust.
Auschwitz gilt als weltweit bedeutendstes Symbol des nationalsozialistischen Völkermords. Neben den jüdischen Opfern starben auch über 100.000 nichtjüdische Polen, Roma und sowjetische Kriegsgefangene in dem Lager.