Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz möchte den Rückbau deutscher Atomkraftwerke stoppen. Doch die Betreiber sind skeptisch – der Prozess ist bereits weit fortgeschritten, und eine Wiederinbetriebnahme wäre extrem aufwendig.
Merz argumentiert, dass ein Stopp des Rückbaus notwendig sei, da die letzten drei Atomkraftwerke erst vor knapp zwei Jahren abgeschaltet wurden. Doch Energieunternehmen wie EnBW, Eon und RWE sehen das anders. EnBW etwa verweist darauf, dass die Dekontamination des Primärkreislaufs im AKW Neckarwestheim 2 bereits abgeschlossen sei. Eine Rückkehr zur Kernenergie würde nicht nur Milliarden kosten, sondern auch Jahre dauern – allein der Austausch unbrauchbarer Dampferzeuger benötige sieben Jahre.
Technische und regulatorische Hürden
Das Atomgesetz verpflichtet Betreiber zum unverzüglichen Rückbau stillgelegter Kernkraftwerke. Eine neue Regierung müsste dieses Gesetz erst ändern, um Merz’ Moratorium umzusetzen – doch die SPD bleibt klar beim Atomausstieg. Auch Eon und RWE betonen, dass eine Wiederinbetriebnahme regulatorisch und technisch äußerst anspruchsvoll wäre.
Der Analyst Mycle Schneider vergleicht den Aufwand sogar mit dem Bau eines völlig neuen Kraftwerks. Technisch sei vieles machbar – doch ökonomisch und politisch mache eine Rückkehr zur Atomkraft wenig Sinn.
Renaissance der Kernkraft unwahrscheinlich
Die Energiewende in Deutschland setzt auf erneuerbare Energien. In diesem Kontext erscheint ein Atom-Moratorium wenig realistisch. Die Debatte über eine Rückkehr zur Kernenergie bleibt hitzig, doch die Hürden sind enorm. Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.
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(Foto: Armin Weigel)