Sun. Jun 8th, 2025

In Rumänien hat am Sonntag die entscheidende Phase der Präsidentschaftswahl begonnen. Im Fokus steht ein enges Duell zwischen dem nationalistischen Kandidaten George Simion und dem proeuropäischen Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest, Nicușor Dan. Beide gelten als starke Kontrahenten mit gegensätzlichen Visionen für die Zukunft des Landes.

George Simion, der als Führer der ultranationalistischen Partei AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen) bekannt ist, konnte die erste Runde der Wahlen am 4. Mai mit knapp 41 % der Stimmen klar für sich entscheiden. Seine Kampagne fußt auf populistischen Parolen wie „Rumänien zuerst“ und der Kritik an einer „korrupten politischen Elite“, die laut ihm das Land seit dem Ende des Kommunismus vor 35 Jahren geprägt habe. Er versprach die Wiederherstellung der „Würde des rumänischen Volkes“.

Sein Rivale, Nicușor Dan, steht hingegen für einen klaren europafreundlichen Kurs. Der Bürgermeister von Bukarest setzt auf Reformen, Transparenz und eine stärkere Einbindung Rumäniens in die Europäische Union. Simion warnte unterdessen wiederholt vor einem möglichen „massiven Wahlbetrug“, konnte jedoch bisher keine Beweise vorlegen. Dennoch rief er die Bevölkerung dazu auf, mit „Vertrauen“ zur Wahl zu gehen.

Die Wahllokale sind von 07:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Erste Ergebnisse werden noch am Abend erwartet. Die Wahl gilt als wegweisend für die zukünftige Ausrichtung Rumäniens – ob nationalistisch-abgrenzend oder europäisch-integriert.

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