Ein schwerer Bahnunfall erschütterte am Samstagabend die westliche russische Region Brjansk: Nach dem Einsturz einer Brücke entgleiste ein Passagierzug auf dem Weg von Klimowo nach Moskau. Mindestens sieben Menschen kamen dabei ums Leben, weitere 66 Personen, darunter auch drei Kinder, wurden verletzt.
Laut dem Gouverneur der Region, Alexander Bogomaz, ereignete sich der Vorfall gegen 22:44 Uhr Ortszeit zwischen den Stationen Pilschino und Wygonitschi. Die staatliche Eisenbahngesellschaft RŽD sprach von einem „illegalen Eingriff in den Bahnbetrieb“ als möglicher Ursache des Unglücks. Rettungskräfte sowie Reparaturzüge sind im Einsatz, der restliche Bahnverkehr sei nicht beeinträchtigt.
In sozialen Netzwerken kursieren Aufnahmen, die zerstörte Waggons, Trümmer der eingestürzten Brücke und Rettungskräfte bei der Arbeit zeigen. Die Behörden haben Ermittlungen zur genauen Ursache eingeleitet.
Der Unfall ereignete sich rund 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In den letzten Jahren wurden wiederholt Sabotageakte auf russische Eisenbahnstrecken gemeldet, da diese als strategisch wichtig für Truppentransporte in den Ukraine-Konflikt gelten.
Besonders brisant: Der Vorfall ereignete sich nur zwei Tage vor einem geplanten diplomatischen Treffen zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul. Ob der Vorfall in Zusammenhang mit der geopolitischen Lage steht, ist derzeit unklar.