Polen plant den Ausbau des Terminals Sławków zum größten Logistik- und Umschlagzentrum Europas. Ziel ist es, nach dem Ende des Krieges in der Ukraine eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau des Landes einzunehmen. Premierminister Donald Tusk kündigte das Projekt am Montag an und bezeichnete es als „strategische Investition für die Zukunft Europas“.
Das Terminal Sławków liegt an der Schnittstelle zwischen der europäischen Normalspur (1.435 mm) und der breitspurigen Eisenbahnlinie (1.520 mm), die aus der Ukraine und anderen postsowjetischen Staaten stammt. Aufgrund seiner geografischen Lage eignet es sich ideal für den Frachtverkehr zwischen Asien, Osteuropa und Westeuropa.
Wojciech Balczun, Chef der polnischen Industrieentwicklungsagentur, erklärte, dass sich das Projekt derzeit in der zweiten von insgesamt fünf geplanten Bauphasen befinde. Die Gesamtkosten werden auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Die Kapazität des Terminals soll von derzeit 285.000 auf über 500.000 Standardcontainer (TEU) jährlich steigen. Geplant sind neue Gleisanlagen, moderne Umschlagtechnik sowie der Bau eines zweiten Containerterminals.
Tusk betonte, dass Polen sowohl humanitär als auch wirtschaftlich von diesem Projekt profitieren wolle: „Wir wollen der Ukraine helfen, aber auch, dass Polen durch die Wiederaufbauarbeiten wirtschaftlich gestärkt wird.“ Der Logistikknoten werde demnach auch eine bedeutende Rolle im Handel mit asiatischen Märkten einnehmen.
Parallel dazu plant Polen gemeinsame Militärübungen mit NATO-Partnern als Antwort auf angekündigte Manöver Russlands und Weißrusslands im September.