Ein tragisches Ereignis erschütterte am Donnerstag die französische Stadt Nantes: Ein 15-jähriger Schüler stach in der katholischen Privatschule Notre-Dame de Toutes Aides mit einem Messer auf vier Mitschüler ein. Eine Schülerin starb, drei weitere Jugendliche wurden verletzt. Laut Polizei gibt es keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv.
Der Täter wurde kurz nach der Tat von der Polizei festgenommen. Laut Agentur AFP hatte er vor dem Angriff eine 13-seitige E-Mail an Mitschüler verschickt, in der er seine Probleme schilderte. Schüler berichteten außerdem, der Angreifer habe Sympathien für Neonazi-Ideologien gezeigt und mehrfach seine Bewunderung für Hitler geäußert.
Präsident Emmanuel Macron sprach auf der Plattform X den Opfern und ihren Familien sein Mitgefühl aus und lobte den mutigen Einsatz der Lehrer, die Schlimmeres verhinderten. Premierminister François Bayrou kündigte eine Verschärfung der Kontrollen an Schulen an. Bildungsministerin Élisabeth Borne plant strengere Konsequenzen für Schüler, die mit Messern in der Schule erwischt werden: Diese sollen künftig direkt an die Disziplinarkommission gemeldet werden.
Zeugen berichteten, dass der Täter zunächst zwei Klassenräume betrat und dort wahllos zustach. Die Polizei evakuierte die Schule, während besorgte Eltern draußen warteten. Eine Schülerin beschrieb, wie sie mit Freundinnen in der Mensa ausharrte, bis die Gefahr gebannt war.
Obwohl Frankreich in den letzten Monaten eine Zunahme von Gewalttaten verzeichnet, sind tödliche Angriffe an Schulen nach wie vor selten. Der Fall erinnert an einen ähnlichen Vorfall im Februar 2023, als ein Schüler in Saint-Jean-de-Luz seine Lehrerin erstach.