In Polen wurde ein neues Ausbruchsgeschehen des hochansteckenden Vogelgrippevirus HPAI (Highly Pathogenic Avian Influenza) bestätigt. Wie das polnische Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurde der aktuelle Fall im Landkreis Śrem in der Woiwodschaft Großpolen festgestellt – eine Region, in der bereits veterinärrechtliche Einschränkungen galten. Zudem gibt es einen neuen Verdachtsfall im Landkreis Kępno, der bislang nicht zu den Risikogebieten zählte. Das berichtet der Warschauer Korrespondent der Nachrichtenagentur TASR.
Das Krisenzentrum des Ministeriums ruft alle Landwirte, Geflügelhalter und Verarbeiter zu strikt einzuhaltenden Biosicherheitsmaßnahmen auf. Diese Präventionsmaßnahmen wurden detailliert in der Verordnung von Landwirtschaftsminister Czesław Siekierski festgelegt und am 26. April veröffentlicht. Ziel ist es, eine weitere Ausbreitung des Virus in Polen zu verhindern.
Das Ministerium betonte außerdem, dass es bislang in Polen keine bestätigten Fälle der Maul- und Klauenseuche gibt. Dennoch forderte es erneut alle Akteure im Agrarsektor auf, größte Wachsamkeit walten zu lassen und die Biosicherheitsprotokolle strikt umzusetzen.
Vor dem Hintergrund des erhöhten Reiseaufkommens am langen Maiwochenende ruft das Ministerium auch alle Reisenden zur Vorsicht auf. Insbesondere Personen, die über die Grenzen zu Slowakei und Ungarn reisen, werden gebeten, jeglichen Kontakt mit Tieren außerhalb Polens zu vermeiden und keine tierischen Produkte aus betroffenen Regionen einzuführen. Dies sei entscheidend, um die landwirtschaftliche Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Experten warnen, dass die Vogelgrippe nicht nur ein Risiko für Geflügelbestände darstellt, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann, wenn sich die Seuche weiter ausbreitet.