Donald Trump, der ehemalige US-Präsident, hat am Freitag in der Oval Office erneut zu einem direkten Dialog zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Staatschef Wladimir Putin aufgerufen. Trump betonte, dass beide Seiten gemeinsam einen Weg finden müssten, um den andauernden Krieg zu beenden und damit Millionen von Menschenleben zu retten. „Präsident Putin und Präsident Selenskyj müssen sich zusammensetzen – wir wollen aufhören, Millionen von Menschen zu töten“, erklärte Trump vor einem breiten Publikum in den USA.
Diese Aussagen markieren eine deutliche Änderung in Trumps Rhetorik. Nachdem er Selenskyj zuvor als „Diktator ohne Wahlen“ kritisiert und ihm vorgeworfen hatte, den Krieg provoziert zu haben – als ob seit Februar 2022 ukrainische Häuser von russischen Raketen und Bomben regelrecht „herabfallen“ – ruft er nun zu einem konstruktiven Dialog auf. Die frühere scharfe Kritik wurde somit durch den Appell zu einer gemeinsamen Friedenslösung ersetzt.
Ein weiterer zentraler Aspekt in Trumps jüngsten Bemerkungen betrifft die US-amerikanische Unterstützung für die Ukraine. Trump behauptet, dass die bisher von den USA bereitgestellte Hilfe in Höhe von rund 120 Milliarden Dollar de facto keine echte Unterstützung darstelle, da diese Belastung nun von der Ukraine getragen werden müsse. Er schlug vor, dass Kiew im Austausch für die finanzielle und militärische Unterstützung den USA Zugang zu seinen umfangreichen Rohstoffvorkommen gewähren sollte. „Ich hoffe, dass in naher Zukunft eine Vereinbarung unterzeichnet wird, die Washington bevorzugte Rechte an diesen Lagerstätten sichert“, so Trump. Diese Forderung hat zu erheblichen Spannungen zwischen Washington und Kiew geführt, da die ukrainische Führung weiterhin auf einer gerechten Lösung und entsprechenden Sicherheitsgarantien bestehe.
Die Diskussion um den Zugang zu Rohstoffen hat sich zu einem entscheidenden Streitpunkt entwickelt. Laut unabhängigen Berichten strebt Washington an, im Austausch für seine bisherige Hilfe bevorzugten Zugang zu ukrainischen Mineralvorkommen zu erhalten, während Kiew darauf pocht, seine territoriale Integrität und Sicherheit zu wahren.
Zudem äußerte Trump Zweifel an der Verhandlungsmacht der Ukraine. Er betonte, dass Kiew „keine Karten“ besitze, und kritisierte zugleich europäische Verbündete wie Emmanuel Macron und Keir Starmer, die seiner Meinung nach nicht genug gegen den Krieg unternehmen würden. Macron entgegnete, dass man gegenüber Putin keinesfalls Schwäche zeigen dürfe.
Während sich die Frontlinien auf den Schlachtfeldern verschieben, wächst in Europa die Sorge über eine mögliche Neuausrichtung der US-Politik. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte, dass Deutschland die Ukraine weiterhin unterstützen werde und nicht darüber entscheide, was in Kiew am besten sei. In seinem abendlichen Appell forderte Selenskyj zudem Europa auf, mehr für einen dauerhaften Frieden zu tun. Gleichzeitig sorgte ein von den USA in der UNO eingebrachtes Resolutionsdokument – das die russische Besetzung ukrainischer Gebiete nicht erwähnt – für zusätzliche Unruhe. Der russische Botschafter Vasily Nebenzya bewertete diesen Schritt indes als „gutes Signal“.